Einkaufsvergnügen

Es soll ja Menschen geben, die gerne einkaufen gehen. Ich meine damit nicht gemütliches Shoppen, um Dinge zu erwerben, die man eigentlich nicht braucht. Es geht um die Freude des Wocheneinkaufs, um sich und die Familie mit Nahrungsmitteln zu versorgen.

Hat sich schon mal jemand, der nicht regelmäßig einkaufen geht, Gedanken darüber gemacht, wie oft man jedes Teil in der Hand hat und welche Gewichtsmengen da bewegt werden? Nehmen wir doch einmal das Beispiel „Kartoffeln". 5 Pfund wandern aus dem Regal in den Einkaufswagen, dann aus dem Wagen auf das Band, vom Band wieder in den Wagen, vom Wagen ins Auto. Dann vom Auto in die Küche, wo sie eventuell noch mal eine Zwischenstation auf dem Küchentisch einlegen, um dann zu ihren endgültigen Standort befördert zu werden. Da kommen dann schon locker 25 Pfund zusammen und man hat jedes Teil mindestens fünfmal in der Hand gehabt.

Das ist schon mal eine kleine Erklärung dafür, warum viele Hausfrauen kein Fitness-Studio benötigen. Nicht reden wollen wir von Artikeln, die keine Preise haben, von Warteschlangen an den Kassen und von Mitkunden, die genervt und aggressiv durch die Gegend strömen. Ebenfalls außen vor lassen wir Kinder, die lautstark die Süßigkeiten begehren, die verkaufspsychologisch wertvoll an den Kassen verlocken. Ich will mich auch nicht über die „Einkaufsgemeinschaften" ärgern, die mitten im Gang stehen und diskutieren, ob nun das Produkt A oder das Produkt B besser ist.

Erwähnt werden muss jedoch der Kampf gegen das Laufband, mit dem die Waren transportiert werden. Ich habe mal gelesen, dass kein Kunde olympische Höchstleistungen beim Abräumen des Bandes erbringen muss. Sondern im Gegenteil – die Kassiererin sollte sich an den Kunden anpassen. Heute hatte ich den Fall, dass ich todesmutig zwischen die Konserven griff, die sich nach dem Scannen auftürmten, um meine Eier zu retten. Als ich die Kassiererin bat, ihr Tempo zu drosseln, wurde mir erklärt, dass sie keinen Einfluss darauf hätte, weil die Intervalle des Bandes automatisch bestimmt würden. Also war die logische Schlussfolgerung, dass ich beim Abräumen eindeutig geschwächelt hatte und ich fühlte den Wunsch in mir aufsteigen, mich dafür zu entschuldigen….was ich dann aber doch bleiben ließ, angesichts der Summe, die ich bezahlen musste.

Es waren weder Produkte für ein Galadinner in meinem Besitz, noch irgendwelche Luxusgüter, kein Alkohol und keine Zigaretten. Also kontrollierte ich den Kassenbon, aber nur um Schlussendlich festzustellen, dass wir gut daran tun würden, uns das Essen und somit das Einkaufen abzugewöhnen. Was uns wiederum nur gut tun würde, weil wir Stress sparen würden und keine Diät mehr bräuchten……

Eure Sylvia

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